Tuspo 1883 Dahlhausen. 133 Jahre Sport an der Wupper. Eine kleine Tuspo-Chronik.
Aus der Niederschrift des Gründungsprotokolls aus dem Jahre 1883 lässt sich entnehmen, dass der neue Sportverein an der Wupper zunächst als ein reiner Turnverein unter dem Namen „Bergischer Turnverein“ aus der Taufe gehoben wurde, um im Geiste Friedrich Ludwig Jahns, auch „Turnvater Jahn“ genannt, Leibesübungen zu betreiben. Vorsitzender wurde an einem Sonntag (11. 11. 1883) zunächst Wilhelm Becker. 1908 konnte der Verein sein 25jähriges Bestehen feiern. Das Jubiläumsjahr war aber auch das Jahr, in dem sich junge Sportler an der Wupper erstmals dem Fußballsport zuwandten. Einer Sportart, die damals noch in den sprichwörtlichen Kinderschuhen steckte. Wohl niemand ahnte damals etwas von dem weltweiten Siegeszug, den das runde Leder einmal antreten würde.
Unter heutzutage als völlig unzureichend zu bezeichnenden sporthygienischen Bedingungen traten die ersten Fußballmannschaften unter dem Vereinsnamen „Tuspo“ auch auf Sportstätten an, die mit den Sportanlagen der jetzigen Jahre nicht vergleichbar sind. Zunächst wurde auf der „Bergerhoffschen Weide“ in Oberdahlhausen, später auf dem sogenannten „Ziegelfeld“ zwischen Dahlhausen und Wilhelmstal gespielt, danach benutzte man die „Iserhardtsche Weide“ und den „Hohenzollernplatz“ in Keilbeck.
Nach dem 1. Weltkrieg waren die Spielfelder in Keilbeck zu Gärten hergerichtet worden und der Spielbetrieb wurde auf Weiden in Frielinghausen, dann wieder auf dem „Ziegelfeld“ und auch in Herbeck neu gestartet. Im Jahre 1921 wurde mit Unterstützung der Stadt Lüttringhausen die „Waldkampfbahn“ in der Nähe von Frielinghausen fertiggestellt, auf der dann 50 Jahre lang alle Spiele ausgetragen wurden. 1971 wurde der Sportplatz „Auf der Brede“ neben dem Schulsport auch von Tuspo Dahlhausen in Betrieb genommen und der ist nun seit über 40 Jahren sportliche Heimat der in rot-schwarzen Trikotfarben auflaufenden Fußballspieler.
Sportliche Erfolge der Fußballer lassen erstmals 1930 aufhorchen, als in den Bezirken Remscheid und Wuppertal gespielt wurde. 1930 wurde die Meisterschaft errungen und in der damaligen zweithöchsten Fußballklasse gespielt. Sportler wie Helbeck, Roth, Evertsberg, Küster, Proll, Wiegand, Hausmann, Hombrecher, Schnabel, Reinekus, Viola, Mebus, Dahlbüdding, Hackenberg, Fritzen, Steinberg, Stracke, Jessinghaus, Stein, Zapf, Kugelmeier, Sawitzki, Jörgens, Lajutka, Gieselmann sind nicht vergessen. Der bekannteste Fußballer, der an der Wupper seine Karriere startete, war Franz Dozedzal. Als kopfballstarker Mittelstürmer landete er nach einer Zwischenstation bei VfB Marathon Remscheid beim FSV Frankfurt. Nach dem 2. Weltkrieg wechselte er zu Eintracht Frankfurt und kam so vom alten Tuspo-Sportplatz „Waldkampfbahn“ über den Riederwald ins legendäre „Frankfurter Waldstadion“. Auch Günter Reuhs (VfB Marathon Remscheid) und Maynard Schloden (Union Solingen/BV 08 Lüttringhausen) spielten höherklassig.
In der Tuspo-Vereinsgeschichte standen mit Dagmar Weiß, Carmen Sieckendieck und Rosemarie Kötter auch weibliche Vorsitzende dem Verein vor. Nicht zu vergessen die Vorsitzenden Josef Assauer, Richard Steinberg, Manfred Haase, Eugen Meskendahl, Hermann Schmitz, Ernst-Rainer Bisterfeld, Werner Thiels, Harro Selbeck, Armin Weyrich, Manfred Geierhos, Bernd Sieckendieck, Dieter Benner, Carsten Geisler, Matthias Buckesfeld und andere hier nicht genannte.
Zu den Sporterfolgen nach 1945 zählen in den Jahren 1948, 1952, 1956 und 1959 Aufstiege in die Fußball-Bezirksliga. Das Spieljahr 1960/61 sah Tuspo Dahlhausen zusammen mit SF Struck in der 1. Kreisklasse Remscheid punktgleich vorn. Es folgte ein denkwürdiges Ausscheidungsspiel gegen SF Struck vor 2500 Zuschauern auf dem Lüttringhausener „Jahnplatz“, das mit 5:3-Toren gewonnen werden konnte. Wie in den Aufstiegsjahren zuvor, konnte auch diesmal der Klassenerhalt in der Bezirksliga nicht geschafft werden. Zu dieser Zeit war schon der Ausdruck „Fahrstuhlmannschaft“ geprägt, der den beinahe steten Auf- und Abstieg der Tuspo-Elf kennzeichnete.